Erinnerung an Peter Höller

Am Dienstag, den 17. Mai 2022 um 8:14 Uhr ist Peter Höller im Alter von 45 Jahren nach langer, schwerer Krankheit und „trotzdem stets ausgerichtet an der Freude des Lebens“ verstorben. Am Montag, den 23 Mai wurde eine Gedenkstunde mit Texten, Musik und Fotos gestaltet und am Dienstag haben wir uns mit seiner Familie, seinen Arbeitskollegen und vielen Freunden aus Gutau und Hagenberg in einer voll besetzten Kirche von Peter verabschiedet.

Peter ist seit 2019 Mitglied im ASV Hagenberg und hat uns von Beginn an in vielfältiger Weise unterstützt: als Co-Trainer der U10 Fußballer; besonders auch als Spieler und Mitarbeiter in der Sektion Tennis; als Organisator, wenn es um Sponsoring sowie um bauliche Belange im gesamten Verein ging.

Diese Unterstützung im Verein ist wichtig und wir werden sie vermissen. Aber auf ganz anderer Ebene vermissen wir Peter als einen besonderen Freund mit seinem liebenswürdigen und gewinnenden Wesen. Jeder, der in einem Sportverein aktiv ist und sich dort beheimatet fühlt, weiß, dass man nicht unbedingt die Gewinnertypen sucht, sondern die gewinnenden Typen. Und ein gewinnender Mensch war Peter durch und durch. Ich habe in den letzten Tagen mit mehreren Freunden über ihn gesprochen. Andreas z.B. hat mir geschrieben: „Tennisspielen, Gemeinschaft, sich aktiv im Verein einbringen, das war für Peter immer wichtig. Er ist durch seine offene und freundliche Art mit allen gut ausgekommen und hat viele Freundschaften aufgebaut“. Man könnte auch sagen, Peter hat mit vielen einen guten Draht aufgebaut – und in einem übertragenen Sinn hat er diese Gabe und sein Bemühen um einen guten Draht ja auch schon viel früher zu seinem Beruf gemacht.

Persönlich habe ich an Peter besonders geschätzt, dass er sehr überlegt und aufmerksam war. Man hatte bei ihm das Gefühl ernst genommen zu werden, egal ob es sich um wichtige oder banale Dinge gehandelt hat. Er hat seine Wertschätzung für Personen gezeigt und man hat seine positive Einstellung gespürt. Aber vor allem war Peter ein lebensfroher Mensch: in der Parte ist das in ganz besonderer Weise formuliert; dort steht: „trotz schwerer Krankheit stets ausgerichtet an der Freude des Lebens“.

Die Worte „Freude“ und „Freunde“ haben zwar einen unterschiedlichen Wortstamm, es ist aber sicher kein Zufall, dass die beiden Worte fast gleich klingen. Mit einer Person die „ausgerichtet an der Freude des Lebens“ ist, verbringt man gerne seine Freizeit – so etwas ist ansteckend. Bei der Gedenkstunde am Montagabend hat einer seiner Freunde aus Gutau gesagt: „Peter war mein Vorbild“. Ich kann mir das sehr gut vorstellen; diese lebensfrohe, positive Haltung ist auch ein Ziel, ein Vorbild für die Ausrichtung des eigenen Lebens!

Zum Begriff der „Freundschaft“ hat der Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholski einmal geschrieben: „Freundschaft, das ist wie Heimat“. In diesem Sinn war Peter an verschiedenen Orten beheimatet. Zweifellos nach wie vor eng verbunden mit Gutau; das ist bei der Gedenkstunde durch die persönlichen Erinnerungen seiner Freunde sehr berührend zum Ausdruck gekommen. Beheimatet in Hagenberg in der Veichtersiedlung; das hat Andreas als einer seiner engsten Freunde aus der Nachbarschaft bei der Verabschiedung sehr bewegend geschildert. Und auch zu Hause – im Sinn von freundschaftliche eingebunden – in unserem Verein; das weiß ich aus eigener Erfahrung und auch aus Gesprächen über ihn mit vielen Freunden in den letzten Tagen. Lebensfrohe Menschen wie Peter bauen diese Freundschaften auf, man hat sie gerne zum Freund und hofft und sich wünscht, noch viel Zeit in Zukunft mit ihnen zu verbringen. Es ist anders gekommen: im letzten Jahr war Peter kaum noch auf dem Sportplatz, seine schnell fortschreitende Krankheit hat das verhindert.

Es tut uns weh, Peter, dass Du jetzt gegangen bist. Du fehlst uns jetzt schon und wirst uns auch in Zukunft sehr fehlen. Wer einen religiösen Zugang hat, dem gelingt es vielleicht, Dein Weggehen auch als ein „Heimgehen“ in eine weitere, uns noch unbekannte Heimat anzusehen. Peter hat die Unausweichlichkeit dieses Heimgehens schon lange in seinem Kopf mitgetragen – so hat das Bruno einmal formuliert – und er ist diesen Weg sehr gut vorbereitet und auch sehr gut begleitet von seiner Familie und seinen Freunden gegangen.

Ich möchte im Namen seiner Freunde im ASV Hagenberg euch, Birgit, Elena und Maximilian sowie der gesamten Familie unser aufrichtiges Mitgefühl ausdrücken und euch viel Kraft und Zusammenhalt wünschen sowie auch weiterhin eine enge Verbindung mit Peter. Umgekehrt würde Peter uns vielleicht ein „ausgerichtet sein an der Freude des Lebens“ wünschen – trotz allem. Wir werden uns bemühen, uns auch in schwierigen Phasen daran zu erinnern. „Er-innern“ heißt, etwas oder jemanden im Innersten behalten. Und in diesem Sinn im Inneren bleiben und damit weiter bestehen wird die Freundschaft mit Dir, Peter.

Danke für Dein Sein
Danke für Dein Freund sein
Danke Peter

(Christoph Weiss, für den ASV Hagenberg)

Anif, 2020