3:1 im Derby: Sieg auch beim „zweiten Debüt“

Die Bedingungen waren wahrlich nicht einfach. Bereits in den Tagen vor dem Heimderby gegen die Union Unterweitersdorf hatten wir in der Sektion allerhand zu tun. Die verschärften Corona-Maßnahmen der Bundesregierung zwangen uns zu zahlreichen Einschränkungen und stellte uns vor allerhand Schwierigkeiten. In einem Kraftakt und mit vielen freiwilligen Stunden haben wir darum gekämpft, das Spiel gegen den Nachbarn unbedingt durchführen zu können. Apropos Kraftakt: Diesen haben am Feld dann auch unsere Spieler hingelegt. Aber dazu später mehr.

Jedenfalls war am Samstag nicht nur Corona ein Thema, sondern auch das bescheidene Wetter. Bereits in der Früh schüttete es wie aus Kübeln und das änderte sich auch über den Tag verteilt nicht. Im Gegenteil. Der britische Schnürlregen veranlasste uns dazu, die Partie der Reserve vom Haupt- auf das Nebenspielfeld zu verlegen, nachdem zuvor bereits die Damen ihr Spiel gegen Weilbach (0:6) auf dem Hauptfeld austrugen. Ein U9-Turnier in der Früh wurde überhaupt abgesagt.

Zahlreiche Maßnahmen waren in Corona-Zeiten notwendig, um das Spiel programmgemäß über die Bühne zu bringen.

Kiesenhofer mit der Führung und Auer-Traumtor

Das Reserve-Match konnte pünktlich um 14:00 Uhr beginnen und nach rund einer halben Stunde erzielte Raphael Kiesenhofer die nicht unverdiente Führung für uns. Der Gegner agierte zwar auf Augenhöhe, konnte dem Gegentreffer jedoch zunächst nichts entgegensetzen.

Nach der Pause war es Routinier Christian Asanger, der den Ausgleich für UWD sicherstellte (54.). Nach diesem Gegentreffer drückten die Gäste auf die Führung, wenngleich unser Abwehrverbund die meisten, gefährlichen Angriffe vom Tor von Maurice Stadler fernhalten konnte.

Es kam sogar noch besser: Jürgen Auer erkannte bei einem Angriff, dass der gegnerische Keeper etwas zu weit aus seinem Tor gekommen war, nahm Maß und schweißte das Leder präzise über den Goalie hinweg ins Kreuzeck (72.). Ein Traumtor und die etwas überraschende Führung waren die Konsequenz.

UWD dreht das Spiel

Dieser Verlusttreffer animierte den Gegner jedoch zu einer Schlussoffensive, die es in sich hatte. Zunächst war es ein unglückliches Eigentor von Luca Fleischanderl, der bei einem Angriff über Asanger den Ball ins eigene Leder lenkte (77.). Und mit der berühmt berüchtigten zweiten Luft drückte UWD nun auf die erstmalige Führung, die sie durch Jonas Hochhauser in der 80. Minute auch sicherstellen konnten.

Das finale 2:4 durch einen Asanger-Elfmeter (87.) war dann nur noch Kosmetik, das Spiel war verloren. Leider konnte damit der 4:1-Erfolg gegen Windhaag vom Wochenende zuvor nicht bestätigt werden. Zur Ehrenrettung muss aber auch festgehalten werden, dass mit UWD der Tabellenführer bei uns zu Gast war.

Nach dem Reserve-Spiel verlagerte sich das Geschehen wieder auf das Hauptfeld, wo ein Teil der Besucher sich ob des Wetters unter dem Dach des Vereinsheims einfand. Nur die hartgesottenen Fans verteilten sich vereinzelt an der Seitenlinie.

Noah Bauer legte das 1:0 mit einem Stanglpass ideal auf

Der Kapitän machts

Mit der Raiffeisenbank Hagenberg trat wieder einmal ein lokales Unternehmen als Spieltagssponsor auf, wofür wir uns recht herzlich bedanken. Bankstellendirektor Erich Gilber war es auch, der vor der Partie Sektionsleiter Daniel Schneider symbolisch den Matchball übergab.

Um 16:00 Uhr ging die Partie schließlich programmgemäß los – und die Jungs wurden von Coach Fabian Sailer, der unter der Woche vom Interimscoach zum fixen Trainer des ASV befördert wurde, perfekt eingestellt. Von Beginn an passten Einsatz, Laufbereitschaft, Kampf und Konzentration, sodass sich die Mannschaft von Beginn an gute Chancen erarbeiten konnte.

In der 35. Minute änderte sich zum ersten Mal etwas an der Anzeigetafel. Kapitän Manuel Hinterdorfer war es, der nach Zuspiel von Noah Bauer das Leder im gegnerischen Gehäuse unterbrachte und die Anhänger im Veichterwaldstadion jubeln ließ. Die hochverdiente Führung brachten die Jungs dann in die Pause, ohne große Chancen der Gäste aus Unterweitersdorf zuzulassen.

Da ist die Führung! Kapitän Manuel Hinterdorfer wird von seinen Kollegen nach dem 1:0 beglückwünscht.

Doppelschlag nach Wiederbeginn

Das Überraschungsteam in der 2. Klasse Nordmitte, welches sich lediglich dem überlegenen Tabellenführer aus Neumarkt knapp geschlagen geben musste, konnte heute an die Leistungen der vergangenen Wochen nicht anknüpfen und brachte nicht viel zustande.

Ganz anders unser Team. Wer in der zweiten Halbzeit mit einer Reaktion von UWD gerechnet hat, wurde eines Besseren belehrt. Gerade einmal fünf Minuten waren in Durchgang zwei gespielt, da klingelte es erneut im Gästetor. David Puchner legte das Spielgerät mit der Ferse zu Noah Bauer, der trocken zum 2:0 abschloss (50.). Und nur zwei Minuten später war es erneut David Puchner mit einer Vorlage, diesmal spielte er auf Thomas Mittmansgruber, der zwei Gegenspieler aussteigen ließ und mit einem präzisen Abschluss auf 3:0 stellte (52.)!

Große Teile der Anhängerschaft rieben sich verwundert die Augen und konnten nicht glauben, was auf der Anzeigetafel stand. Im Vorfeld rechneten wohl nur wenige mit einer Überraschung gegen das so stark auftretende Unterweitersdorf, aber keinesfalls mit einem Zwischenstand von 3:0 nach rund einer Stunde.

3:0! Überraschender, aber hochverdienter Zwischenstand im Derby.

UWD-Sturmlauf bleibt aus

Nach der vermeintlichen Vorentscheidung verflachte die Partie etwas und die Gäste kamen zum Anschlusstreffer durch Julian Hauser (62.). Dieser Treffer gab den Gästen dann nochmal den Anlass zur Wiedergutmachung, allerdings konnte Keeper Tobias Spendlingwimmer, der in der Schlussphase verletzt ausgewechselt wurde und durch Maurice Stadler ersetzt wurde, seinen Kasten danach sauber halten. Eine echte UWD-Schlussoffensive blieb aus, auch weil unsere Hintermannschaft die Angriffsversuche zumeist im Keim erstickte.

Nach einer fünfminütigen Nachspielzeit endete das Match mit einer faustdicken Überraschung: 3:1-Derbysieg für unseren ASV. Dieser wurde danach ausgiebig gefeiert, wenngleich das Wetter sich auch nach Schlusspfiff nicht besserte. Doch dies war danach jedem egal.

Man kann getrost von einem Trainereffekt sprechen, denn auch das zweite Heimspiel unter Fabian Sailer konnten die Jungs für sich entscheiden. Und dabei bleibt nicht nur der Sieg, sondern vor allem die Art und Weise, wie dieser zustande kam, bestehen.

In der Tabelle konnten wir uns auf den neunen Rang verbessern und gehen mit einem guten Gefühl in die nächsten Trainingstage. Kommendes Wochenende sind wir spielfrei, ehe es am 10. Oktober in Sandl wieder um drei Punkte geht.

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